Bassläufe, Figuren und Akkordzerlegungen auf der Steirischen
Harmonika
Es gibt doch etliche Möglichkeiten,
auf der Steirischen Bassfiguren zu spielen, sie machen Ihr Spiel interessanter,
besonders wenn man weiß, wo man sie in der Melodie einfügen kann, in fast
jeder Melodie. Einige davon will ich in Zukunft hier zeigen,
es wird aber noch etwas dauern, bis ich sie geschrieben habe.
Ich verwende dazu hier sehr
einfach zu spielende Melodien, einen 8-taktigen Ländler, eine 8-taktige Polka,
einen 16-taktigen Walzer, da mir hier nur der Bass wichtig ist. Auf jedem der
folgenden Bilder sehen Sie zuerst die Griffschrift samt Bassbuchstaben, dann den Bass
in normalen Bassnoten und darunter den Tonnamen des Basstones - und das alles in drei
verschiedenen Reihen der Harmonika, Reihe D, C und B. Die äußere Reihe A lasse
ich aus, da werden bei einer traditionell gestimmten Harmonika kaum Bassläufe
gespielt.
Ich gehe dabei von meiner Harmonika
in A-D-G-C aus. Die Basstöne sind üblicherweise innerhalb einer Oktave gestimmt.
Auf meiner A-D-G-C-Harmonika ist
der am tiefsten klingende Ton das Fis (bei mir Taste C2 auf Druck), der am
höchsten klingende Ton das F (bei mir Taste D2 auf Zug). Auf Ihrer
vielleicht anders gestimmten Harmonika ist das möglicherweise anders, aber
sicher ähnlich. Das bedeutet, jeder dieser Bassläufe klingt vielleicht bei
Ihnen etwas anders, aber immer brauchbar. Sie sollten trotzdem ausprobieren, was
auf Ihrer Harmonika besser klingt, welche Figur zu bestimmten Melodien besser
passt.
Falls Sie eine wesentlich anders
gestimmte Bassanordnung auf Ihrer Harmonika haben, müssten Sie halt einmal
suchen, mit welchen Knöpfen Sie diese Läufe erzeugen, wahrscheinlich sind es
sogar die gleichen.
Übrigens, diese Bassfiguren müssen
Sie nicht immer und überall einfügen. Sie geben Ihrem Spiel eine besonders interessante
Note, wenn man sie nicht ununterbrochen spielt. Und vor allem, sie müssen
zur Melodie passen. Sie passen besonders gut, wenn die Melodie an dieser Stelle eine lang
angehaltene Note oder gar eine Pause hat. Sie passen eher nicht bei
komplizierten Melodiestellen. Auch das sollten Sie bei jeder Melodie ausprobieren.
Und wenn Sie das alles öfters
ausprobieren, öfters diese Figuren verwenden oder kombinieren, dann werden Sie
so wie ich irgendwann erstaunt merken, dass Sie nicht mehr nur Knöpfe drücken,
sondern musizieren, dass Sie
plötzlich den Aufbau einer Melodie besser verstehen, sie sich besser merken,
besser auswendig und besser mitreißend spielen können.
Inhalt
1.
Ländler, 8
Takte im 3/4-Takt
Übergang Zug auf Druck
Zuerst ein einfacher Basslauf
mit drei Tönen, den
wahrscheinlich ohnedies jeder kennt, bei einem 8-taktigen Ländler, er passt
aber genauso zu einem Walzer. Beim 3/4-Takt brauche ich pro Takt drei
Töne.
Hier sehen Sie auch, wo dieser
Lauf bei
unterschiedlichen Melodien im 3/4-Takt wirklich hineinpasst, und zwar immer in den letzten
gezogenen Melodieteil, bevor die Harmonie auf Druck wechselt.
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
1.
Polka, 8
Takte im 2/4-Takt
Übergang Zug auf Druck
Zuerst der gleiche einfache Basslauf, den
wahrscheinlich ohnedies jeder kennt, bei einer 8-taktigen (oder auch längeren)
Polka. Im Polkatakt (4 Achtel pro Takt) brauche ich für den Lauf vier
Töne.
Hier sehen Sie, wo er bei
unterschiedlichen Melodien wirklich hineinpasst, und zwar ebenfalls immer in den letzten
gezogenen Melodieteil, bevor die Harmonie auf Druck wechselt.
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
2.
Ländler, 8
Takte im 3/4-Takt
Akkordzerlegung
Auch diese kurze Zerlegung
kennt wahrscheinlich jeder, bei einem 8-taktigen Ländler, oft als
Verlängerung des ersten Laufes, sie passt aber genauso zu einem Walzer.
Wieder brauche ich im 3/4-Takt pro Takt drei Töne.
Hier sehen Sie, wo dies bei
unterschiedlichen Melodien im 3/4-Takt wirklich hineinpasst, und zwar in den
ersten gedrückten Melodieteil, nachdem die Harmonie von Zug auf Druck
gewechselt hat, das ist hier der vierte Takt. Sie wird wie hier oft als
Verlängerung des ersten Laufes in Takt 3 gespielt, passt aber oft auch
für sich allein in längeren Druckpassagen.
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Beim 8-taktigen Ländler gibt
es keinen Wechselbass.
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
2.
Polka, 8
Takte im 2/4-Takt
Akkordzerlegung
Auch diese Zerlegung kennt
wahrscheinlich jeder bereits, hier bei einer 8-taktigen (oder auch
längeren) Polka, oft als Verlängerung des ersten Laufes. Und auch hier
brauche ich vier Töne pro Takt.
Hier sehen Sie, wo dies bei
unterschiedlichen Melodien im 2/4-Takt wirklich hineinpasst, und zwar in den
ersten gedrückten Melodieteil, nachdem die Harmonie von Zug auf Druck
gewechselt hat. Das ist hier der vierte Takt. Sie wird wie hier oft als
Verlängerung des ersten Laufes in Takt 3 gespielt, passt aber oft auch
für sich allein in längeren Druckpassagen.
Hier habe ich auch einen
anderen Schluss angegeben, als Verlängerung des Laufes in Takt 7. Welcher
der beiden Polkaschlüsse gefällt Ihnen besser?
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Sie wissen ja, bei den
allermeisten Melodien beginnt man den Wechselbass im Zudruck mit dem
Ringfinger, im Aufzug beginnt man ihn mit dem Zeigefinger.
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
3.
Ländler, 8
Takte im 3/4-Takt
Zweite Akkordzerlegung
Das ist eigentlich nur eine
Variante der vorigen Akkordzerlegung in anderer Reihenfolge. Sie können
nun ausprobieren, welche der beiden Varianten Ihnen bei einer bestimmten
Melodie in einer bestimmten Tonart in der Stimmung Ihrer Harmonika besser
zusagt.
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Beim 8-taktigen Ländler gibt
es keinen Wechselbass.
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
3.
Polka, 8
Takte im 2/4-Takt
Zweite Akkordzerlegung
Das ist eigentlich ebenfalls
nur eine Variante der vorigen Akkordzerlegung in anderer Reihenfolge. Sie
können nun auch bei einer Polka ausprobieren, welche der beiden Varianten
Ihnen bei einer bestimmten Melodie in einer bestimmten Tonart in der
Stimmung Ihrer Harmonika besser zusagt.
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Sie wissen ja, bei den
allermeisten Melodien beginnt man den Wechselbass im Zudruck mit dem
Ringfinger, im Aufzug beginnt man ihn mit dem Zeigefinger.
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
3.
Walzer, 16
Takte im 3/4-Takt
Übergang und Akkordzerlegung
Hier sehen Sie, wo ein
Übergang auch bei
unterschiedlichen Walzer-Melodien im 3/4-Takt wirklich hineinpassen könnte, und zwar wie
oben immer in den letzten
gezogenen Melodieteil, bevor die Harmonie von Zug auf Druck wechselt. Das ist
hier der sechste und der vierzehnte Takt. Und als Verlängerung dieses
Übergangs, gleich anschließend im ersten gedrückten Takt könnte eine
Akkordzerlegung kommen. Diese könnte im siebenten und achten Takt über
zwei Takte reichen, mit sechs Tönen, im fünfzehnten Takt, dem letzten Takt vor dem
Schluss, kommt noch eine kurze Akkordzerlegung mit nur vier Tönen.
Übrigens, die Reihenfolge der
Akkordtöne in Takt 7 und 8 können Sie ändern, etwa auf DCD2CD2C.
Probieren Sie es aus und machen dann, was Ihnen, Ihnen selbst besser
gefällt. Wichtig ist nur, dass die neue Reihenfolge in das
Wechselbass-Schema hineinpasst, dass Sie anschließend nicht den
Wechselbass verkehrt beginnen.
Fingersatz:
-
Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger
Sie wissen ja, bei den
allermeisten Melodien beginnt man den Wechselbass im Zudruck mit dem
Ringfinger, im Aufzug beginnt man ihn mit dem Zeigefinger.
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
4.
Walzer, 16
Takte im 3/4-Takt
Übergang und Akkordzerlegung
erweitert
Die Akkordzerlegung in Takt 8
habe ich hier anders gestaltet. So klingt es noch besser, ist allerdings
etwas schwieriger, Sie benutzen dazu auch auf der Bassseite den kleinen
Finger. Aber wieder brauche ich in zwei Takte (Takt 7 + 8) sechs Töne.
Fingersatz:
-
Üblicher Satz: Innere, vierte. Reihe: D =
Ringfinger, D2 = ebenfalls Ringfinger, d = Mittelfinger, C
= Zeigefinger
Allerdings, um den A-Bass im Takt 8 mit dem Zeigefinger zu erreichen,
sollten Sie vielleicht den C-Bass im Takt 7 mit dem 5. Finger greifen,
also Takt 7: D = Ringfinger D2 = ebenfalls Ringfinger, C =
kleiner Finger unterm Ringfinger untergreifen,
Takt 8: A = Zeigefinger, C = kleiner Finger, D2 =
Ringfinger übergreifen. Nun sind Sie wieder im üblichen Fingersatz.
Die anderen beiden Reihen sind zwar mit dem kleinen Finger, aber
wieder etwas leichter zu greifen:
-
Dritte Reihe: C =
Ringfinger, C2 = ebenfalls Ringfinger, c = Mittelfinger, B
= Zeigefinger, D2 = kleiner Finger.
-
Zweite Reihe: B =
Ringfinger, B2 = ebenfalls Ringfinger, b = Mittelfinger, A
= Zeigefinger, C2 = kleiner Finger.
Sie wissen ja, bei den
allermeisten Melodien beginnt man den Wechselbass im Zudruck mit dem
Ringfinger, im Aufzug beginnt man ihn mit dem Zeigefinger.
Hier können Sie ein PDF downloaden,
und
hier ein Midi zum Anhören
|
|
|
Weitere Bassfiguren werden folgen.
Bitte um etwas Geduld |
|
[ Nach oben ] [ Fragen zur Steirischen Harmonika ] [ Spieltechnik ] [ Harmonika lernen ] [ Harmonikaspiel nach Noten ] [ Harmonikaspiel nach Griffschrift ] [ Harmonikaspiel nach Gehör ] [ Fingersatz ] [ Bassfiguren auf der Steirischen ] [ Transponieren ] [ Üben ] [ Auswendig spielen ] [ Harmonika-Bass und Wechselbass ] [ Steirische / Akkordeon Begleitung ]
|